Reibung

  • Reibung
  • Reibungskraft
  • Reibwert

Die äußere Reibung ist die Hemmung der relativen Bewegung sich berührender Körper. Bei festen Körpern beruht die Reibung vorwiegend auf mikroskopischen Unebenheiten. Grundsätzlich zu beachten ist die Werkstoffpaarung. Die innere Reibung ist die der von Teilen eines Körpers gegeneinander. Sie wird bei Flüssigkeiten Viskosität (Zähigkeit) genannt. 

Beim Richten tritt Reibung in den Richtrollen auf. Sie setzt sich aus den folgenden Teilen zusammen, die auch den Laufwiderstand bedingen: Roll- und Gleitreibung der Wälzkörper und Käfige zueinander, Schmierstoff- und Dichtungsreibung. Durch eine angemessene Lagerbelastung und eine optimale Schmierung kann die Reibung gering gehalten werden. 

Reibung führt zu Verlusten, d. h. es wird Bewegungsenergie in Reibungsenergie umgewandelt. Dieser Energieanteil ist für den Produktionsprozeß nicht nutzbar.

Reproduzierbarkeit der Richtrollenpositionen

  • Dokumentation
  • Reproduzierbarkeit der Richtrollenpositionen
  • Wiederholung der Zustellungen

Da alle Richtergebnisse oder auch Restkrümmungen des zu richtenden Gutes von den Richtrollen-positionen abhängig sind, wird die ständige Reproduzierbarkeit zum wichtigen Element des Richt-prozesses.

Sie ist aber nicht nur Voraussetzung für ein konstantes Ergebnis, sondern sie minimiert darüber hinaus unnötige Stillstandszeiten der Anlagen und vergeudet weniger Richtgut während der sich wieder-holenden Einstellprozesse. Sie trägt nicht unerheblich dazu bei, durch ihre rasche und jederzeitige Verfügbarkeit, Kosten zu minimieren. 

Die derzeit existierenden Möglichkeiten zur Durchsetzung einer solchen Reproduzierbarkeit unterscheiden sich in der Nutzung von Bezugspunkten an den zu verstellenden Elementen eines Richtapparates und an den Ablesarten zur Feststellung der jeweiligen Istposition. 

Die gebräuchlichsten sind:

  1. Gravierter Nonius auf dem Körper
  2. Meßuhr
  3. Skala
  4. Schraube; Sechskantschraube, Schlitzschraube u.s.w.
  5. Rändelschraube
  6. Mikrometerschraube
  7. Nonius auf einem Drehknopf
  8. Bundmutter mit Nonius
  9. Sterngriff/Kegelgriff
  10. Handrad
  11. Getriebemotor/Schrittmotor
  12. Hydraulik-/Pneumatikzylinder
  13. Automatischer Rollensteller

Unter Berücksichtigung der örtlichen und handhabungstechnischen Kriterien wird hiervon die sinnvollste Lösung gewählt. Es kann auch zu einer Kombination zweier o. g. Möglichkeiten kommen. 

Bei allen Möglichkeiten darf jedoch nie außer Acht gelassen werden, daß die ständige Dokumentation der Einstellwerte unabdingbare Voraussetzungen der Reproduzierbarkeit ist. 

Restkrümmung

  • Abweichung
  • Abweichung von der Geraden (Geradheit)
  • achsgerader Zustand
  • Auslaufkrümmung
  • Drahtbiegung
  • Drahtkrümmung
  • ebener Zustand
  • Endkrümmung
  • Qualitätskriterium
  • Restkrümmung
  • Rückfederung
  • Ungeradheit
  • Windung
  • Zielsetzung
  • zulässige Abweichung

Das Ergebnis eines Richtprozesses drückt sich u. a. in der erreichten Restkrümmung des Richtgutes bzw. Prozeßmaterials aus. Grundsätzlich bestehen die Zielsetzungen in der Erzeugung geraden Richtgutes, d. h. die Restkrümmung ist unter Berücksichtigung der Toleranz Null, und der Produktion einer von Null verschiedenen definierten Restkrümmung. Welche dieser beiden möglichen Zielsetzungen jeweils relevant ist, bestimmt maßgeblich der dem Richtprozeß nachgeordnete Folgeprozeß.

Zur Sicherstellung einer gleichbleibend positiven Fertigproduktqualität ist darauf zu achten, daß die Restkrümmung möglichst konstant erzeugt wird. Eine wechselnde Restkrümmung impliziert die Voraussetzungen für variable Prozeßübergänge und führt in der Konsequenz zu einer nicht konstanten Fertigproduktqualität.

Richtapparat/Zubehör

  • Führungsdüse
  • Handrad
  • höhenverstellbare Richtrolle
  • Klappverschluß
  • Klemmhebel
  • Meßuhr
  • Mikrometerschraube
  • Richtapparat/Zubehör
  • Verstellschraube
  • Verstellspindel
  • Zubehör
  • Zusatzgeräte

Das Spektrum des Zubehörs eines Richtapparates bzw. Richtsystems kann hinsichtlich

  • Einsatz, Größe und Umfeld,
  • Arbeits- und Bediensicherheit,
  • Handhabung und Nutzung,
  • Design sowie
  • Wartung

gegliedert werden.

WITELS-ALBERT bietet für jede dieser Sparten eine umfassende Auswahl von Elementen und Einrichtungen an, die in den Informationsunterlagen übersichtlich dokumentiert sind.

So wird beispielsweise die Handhabung eines Richtapparates wesentlich durch die technischen Elemente zur Positionierung einer Richtrolle bestimmt. Neben der konventionellen Rollenpositionierung durch eine herkömmliche Stellschraube sind u. a. der Einsatz einer Mikrometerschraube, einer Verstellspindel mit Rändel oder auch eines Aktors (Hydraulikzylinder, Pneumatikzylinder, Schrittmotor, Servomotor) möglich.

Richtebenen

  • Ebene
  • Krümmungsebene
  • Richtebenen

Die verbreitete Auffassung, die Lage des Körpers eines Richtapparates entspricht der Richtebene, ist falsch.

Grundsätzlich wird die Richtebene aus der Achslage der Richtrollen bestimmt. Ist sie horizontal, so ist auch die Richtebene horizontal. Gleiches gilt für die Krümmungsebene, in der das Richtgut einläuft oder gebogen wird.

Steht die Achse vertikal, so wird von der vertikalen Richt- und auch Krümmungsebene gesprochen.

Am häufigsten wird ein Richtsystem verwendet, das in zwei Ebenen, horizontal/vertikal, die Ausgangskrümmungen beseitigt.

Hierbei drängt sich natürlich die Frage auf, was geschieht mit den übrigen Krümmungsebenen, die außerhalb der zwei Richtebenen liegen? Sie können natürlich nur zufallsbedingt, sporadisch oder auch gar nicht berücksichtigt werden.

Demzufolge gilt es, bei der Drahtherstellung darauf zu achten, in einem konstanten Krümmungsverlauf zu bleiben und die Krümmungsebene nicht zu verlassen.

Erst mit konstanten Krümmungen in gleicher Ebene schaffen wir mit einer gleichbleibenden Richtebene konstante Restkrümmungen.

Ist dies, aus welchem Grund auch immer, nicht zu erreichen, so erzielen Tot- und Helixrichter in Richtsystemen deutliche Abhilfe.

Richten/Definition

  • Biegen
  • Drahtrichten
  • Dressieren
  • Drücken
  • Gerademachen
  • Richten
  • Wechselbiegen

Mit dem Terminus Richten sind die Handlungen und Maßnahmen zur Beseitigung von verfahrensbedingten Krümmungen des Prozeßmaterials bzw. Richtgutes zur Herstellung des geraden oder ebenen oder definiert gekrümmten Zustandes festgelegt.

Richtgut

  • Band
  • Bandagendraht
  • Betonstahl
  • Bindedraht
  • Draht
  • Drahtgewebe
  • Drahtgitter
  • Drahtseil
  • Eisendraht
  • Federdraht
  • Feindraht
  • Flachdraht
  • Kabel
  • lackierter Draht
  • Litze
  • Maschendraht
  • Profildraht
  • Richtgut
  • Richtmaterial
  • Rohr
  • Seil
  • Spaltband
  • Stahldraht
  • Verbunddraht
  • Verpackungsdraht
  • Vierkantdraht
  • Walzdraht
  • Wickeldraht

Das Richtgut ist ein Werkstück, dessen Eigenschaften durch den Richtprozeß verändert werden. Die wichtigste und bedeutendste Eigenschaft ist die Geradheit bzw. die Restkrümmung. Neben der Geradheit wird durch das Richten u. a. auch der Eigenspannungszustand geändert.

Richtgut kann endlos oder auch endlich sein. Schienen und Bleche werden als endliches Richtgut bezeichnet, wobei Draht, Kabel und Seil als endlos gelten. 

Richtgutparameter

  • Abmessung
  • Ausgangskrümmung
  • Drahtanalyse
  • Drahtdurchmesser
  • Drahteigenschaften
  • Drahtparameter
  • Drahtquerschnitt
  • Durchmesser
  • Materialquerschnitt
  • Nenndurchmesser
  • Nennfestigkeit
  • Richtgutanalyse
  • Richtgutparameter
  • Richtgutquerschnitt
  • Werkstoff

Richtgutparameter beschreiben Eigenschaften des Richtgutes. Sie können in drei Gruppen klassifiziert werden:

  • Parameter des Werkstoffes
  • Parameter der Querschnittsgeometrie
  • Parameter der Ausgangskrümmung 

Durch die Richtgutparameter werden:

  • Richtapparate und Richtsysteme
  • Antriebseinheiten
  • Führungen
  • Vorformköpfe
  • Nachformapparate

in ihrer Art, Bauform und Baugröße bestimmt.  

Richtrolle

  • Abdichtung
  • Befettung
  • Kugellager
  • Kurvenrolle
  • Lager
  • Laufrolle
  • Lebensdauerschmierung
  • Lippendichtung
  • Miniaturlager
  • Nutrolle
  • Richtrolle
  • Richtwalzen
  • Rillenkugellager
  • Rolle
  • Staubdichtung
  • Wälzlager

Die Richtrolle, das letzte Glied der modularen Bautechnik eines Richtapparates und ein dem Verschleißprozeß am stärksten ausgesetztes Bauteil, verlangt unsere besondere Aufmerksamkeit in ihrer Gestaltung, Herstellung und Anwendung.

Die folgenden Kriterien gilt es dabei besonders zu beachten:

A) Werkstoffe
Die Laufbahn der Richtrolle erfährt beim Überrollvorgang eine lokale Belastung, die in hohen Hertz’schen Flächenpressungen zum Ausdruck kommt. Der Laufbahnwerkstoff sollte so gewählt werden, daß zumindest die notwendige Härtetiefe, nach Möglichkeit eine Durchhärtung, und dabei eine Oberflächenhärte von 670-840 HV erreicht wird. In der Regel werden hier durchhärtbare Stähle nach DIN 17230, zum Beispiel 100 Cr 6 eingesetzt.

B) Gestaltung der Lagerungen
Die Richtrolle ist ein Festlager. An dem Wellen- oder Bolzenende übernimmt sie die radiale Abstützung und gleichzeitig die Axialführung. Als Richtrolle eignen sich Radiallager, die kombinierte Belastungen aufnehmen können, z. B. Rillenkugellager, Schrägkugellager oder Laufrollen. Damit die Tragfähigkeit der Lager voll ausgenutzt werden kann, müssen die zylindrischen Auflageflächen auf ihrem ganzen Umfang und in voller Laufbahnbreite fest und gleichmäßig unterstützt werden. Eine einwandfreie radiale Befestigung ist ebenso zu leisten.

C) Dynamische/statische Tragzahl
Die dynamische Tragfähigkeit einer Richtrolle wird durch das Ermüdungsverhalten des Werkstoffes bestimmt. Dabei hängt die Lebensdauer als Ermüdungszeitraum von der Belastung und der Drehzahl der Richtrolle sowie der statistischen Zufälligkeit sowie dem zufälligen Zeitpunkt des ersten Schadeneintritts ab. Demgegenüber wird die statische Tragfähigkeit durch die bei hoher ruhender Last auf den Laufbahnen und Wälzkörpern jeweils erzeugte plastische Verformung begrenzt.

D) Tragfähigkeit und Lebensdauer
Die für einen bestimmten Richtprozeß erforderliche Lagergröße wird zunächst anhand des Richtbereiches der Richtrolle bestimmt. Mitentscheidend ist jedoch auch die auftretende Belastung. Sie wird mit der dynamischen Tragzahl C und der statischen Tragzahl Co dargestellt. Die Lebensdauer einer Richtrolle bestimmt sich aus der Anzahl der Umdrehungen, die das Lager erreicht, bis sich erste Anzeichen von Werkstoffermüdung an einer Laufbahn oder einem Wälzkörper bemerkbar machen.

E) Reibung, Drehzahlen und Temperatur
Das Reibungsmoment einer Richtrolle ist von vielen Einflußgrößen, wie Belastung, Drehzahl, Schmierungszustand und Dichtungsreibung abhängig. Die maximal mögliche Drehzahl für Richtrollen wird im wesentlichen durch die zulässige Betriebstemperatur der Wälzlagerung bestimmt. Damit ist die Drehzahl von der Art der Belastung, den Schmierungsbedingungen und den Kühlverhältnissen abhängig. Eine Richtrollentemperatur von 70° wird als normale Betriebstemperatur betrachtet.

F) Maß-, Form- und Lagertoleranzen
Die Maß-, Form- und Lagertoleranzen der Richtrollen entsprechen der Toleranzklasse PN, nach DIN 620.

G) Ein- und Ausbau
Ein störungsfreier und guter Lauf der Witels-Richtrollen ist weitgehend von der Sorgfalt beim Einbau und ihrem Austausch abhängig. Das Aufpressen der Innenringe auf Welle oder Bolzen muß so erfolgen, daß die Einpreßkraft gleichmäßig auf die Stirnseite des Innenringes verteilt wird. Die Einpreßkraft darf nicht über die Wälzkörper geleitet werden.

H) Schmierung, Wartung und Korrosionsschutz
Damit Richtrollen zuverlässig ihre Funktion erfüllen, ist eine ausreichende Schmierung erforderlich, die die unmittelbare metallische Berührung zwischen Wälzkörpern, Laufbahnen und Käfig verhindert und damit den Verschleiß verringert, gleichzeitig aber auch die Oberflächen vor Korrosion schützt. Grundsätzlich werden alle Richtrollen befettet geliefert.

J) Aufbewahrung der Richtrollen
Witels-Richtrollen, die grundsätzlich lebensdauergeschmiert geliefert werden, können nicht unbegrenzt aufbewahrt werden. Unter Umständen treten nach längerer Aufbewahrungszeit anfangs höhere Reibungsmomente als bei fabrikneuen Richtrollen auf. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, daß die Schmierfähigkeit des aufgefüllten Fettes nach längerer Aufbewahrungszeit nachläßt oder das Fett gar verharzt.

Wir verweisen an dieser Stelle gern auf unsere WICAS-Kassettentechnik, die vorrangig in problematischen Bereichen des Richtrolleneinsatzes Anwendung findet.

Richtrolleneinstich

  • Einstichgeometrie
  • Kerbe
  • Nut
  • Nute
  • Prisma
  • Profilierung
  • Richtrolleneinstich
  • Rille
  • Winkeleinstich
  • wirksamer Durchmesser

Der Richtrolleneinstich ist die Profilierung des Außenringes einer Richtrolle. Er dient zur Aufnahme und Führung des Richtgutes.

Für rundes, massives Richtgut erhält die Richtrolle in der Regel einen 90°, 100° oder 110° Winkeleinstich. Diese sind bei sog. Richtbereichen, also wechselnden Drahtdurchmessern, als besonders vorteilhaft.

Profiliertes, weiches oder rohrförmiges Richtgut wird hingegen mit formschlüssigen, dem Richtgut angepaßten Einstichen, gerichtet. Ähnlich wird bei hochkant zu richtenden Bändern verfahren. Das Flachrichten von Bändern wird weitestgehend mit glatten, nicht profilierten Richtrollen realisiert wird.

Richtsystem

  • Drahtrichtsystem
  • Helixrichter
  • Kombination von Richtapparaten
  • Richtsystem

Unter einem Richtsystem wird eine Kombination von Richtapparaten verstanden, die richtgutorientiert schwierige und z. T. wechselnde Richtgutausgangsparameter in konstante überführt.

Ein so erreichter, gleichbleibender Prozeßübergang ist zur Gestaltung definierter Folgeprozesse notwendig.

Das einfachste Richtsystem besteht in der Regel aus zwei Einzelrichtapparaten, die in ungleichen Ebenen zueinander angeordnet und mittels eines Verbindungswinkels montiert sind. In vielen Einsatzfällen wird mit einem solchen, einfachen Richtsystem ein akzeptables, konstantes Ergebnis erreicht.

Wechseln jedoch während des Prozesses die Ausgangsparameter des Richtgutes und treten z. B. Krümmungsschwankungen oder Helizitäten auf, so fordert dies den Einsatz problemorientierter Werkzeuge und Vorrichtungen, wie Helixrichter, Totrichter usw.

Der Aufbau eines Richtsystems setzt sich demnach aus einer klar gegliederten Richtprozeßfolge zusammen. Schwankende Ausgangsparameter bei einer definierten und konstanten Restkrümmung erfordern stärkere Richtprozeßgliederungen. Eine simple Zunahme von Richtrollen wäre hierbei wenig effektiv.

Zunächst müssen die wechselnden Krümmungen in sich ändernden Ebenen abgebaut und in eine konstante Krümmung mit konstanter Ebene umgeformt werden. Hieraus wird ein erfolgreicher Richtprozeß mit gleichbleibenden Restkrümmungen abgeleitet.

Das wird auch "Prozeß im Prozeß" genannt. 

Rollenkreuze/Rollenführungen

  • Führen
  • Rollenkreuze/Rollenführungen
  • Rollenwerkstoff

Rollenkreuze/Rollenführungen werden bei der Verarbeitung von Endlosmaterial zwischen Spule/Bund/Coil, Richtapparat, Abzugseinrichtung oder Verarbeitungsmaschine eingesetzt. Sie übernehmen dabei die Aufgabe, das Material zu führen und zu stützen.

Die Anzahl und die Anordnung der Rollenkreuze/Rollenführungen im Materialfluß werden so gewählt,
daß:

  • ein Durchhängen des Materials vermieden wird,
  • scharfe Kanten und Umlenkungen mit kleinen Radien die Oberfläche nicht beschädigen,
  • das Endlosmaterial zentrisch in den nächsten Apparat/die nächste Maschine einläuft.

Durch die Vielfalt der Rollenführungen ergeben sich breite Anwendungsmöglichkeiten. Die Auswahl wird durch die gestellten Aufgaben bestimmt. Es werden starre und verstellbare Rollenführungen gefertigt. Letztere werden bei wechselnden Abmessungen und bei einer genauen Positionierung des Materials verwendet.

Zentrisch verstellbare Rollenführungen sind für einen Abmessungsbereich geeignet. Bei unterschiedlichen Abmessungen wird der Materialmittelpunkt beibehalten. Es sind keine Verschiebungen erforderlich, damit das Material zentrisch in die Anlage läuft.

Einige Rollenführungen sind konstruktiv so gestaltet, daß sie das Material führen und dabei vollständig umschließen. Andere sind zum besseren Einlegen des Materials einseitig offen.

Rollendurchmesser, Rollenmaterial und lichte Weiten sind von den Abmessungen und von der Geometrie des Materials abhängig. Brünierte und gehärtete Stahlrollen werden z. B. bei festen Werkstoffen eingesetzt. Für empfindliche Oberflächen können weichere Rollen aus PETP benutzt werden. Grundsätzlich sind folgende Rollentypen lieferbar:

  • verchromt
  • gehärtet (bis 64 HRC)
  • mit Gummi beschichtet
  • mit Keramik beschichtet
  • Rollen aus PETP, PVC oder Polyamid.

Rollenrichtapparat

  • Bandrichtapparat
  • Doppelrichtapparat
  • Drahtbiegeapparat
  • Drahtrichtapparat
  • Drahtrichtgerät
  • Einfachrichtapparat
  • Richtapparat
  • Richtgerät
  • Richtmaschine
  • Richtschwinge
  • Richtwerk
  • Rollenaggregat
  • Rollenrichtapparat
  • Rollenrichtgerät
  • Säbelrichter
  • Schlepprichter
  • Schlepprichtsatz
  • Schleppzangenbank
  • Seilrichtapparat
  • Vorrichtgerät
  • Zustellung

Mittels eines Rollenrichtapparates ist es möglich, eindimensionale Ausgangskrümmungen eines Prozeß-materials, d. h. Ausgangskrümmungen in einer Ebene zu verändern, so daß nach dem Richtprozeß definierte Restkrümmungen vorliegen. Biegewerkzeuge eines solchen Richtapparates sind Richtrollen, die parallel zueinander in zwei Reihen versetzt angeordnet sind. Durch die Zustellung der Rollen erfährt das Prozeßmaterial während seines Durchlaufs durch den Richtapparat wechselnde Biegungen. Die Wechselbiegungen müssen von einer Anzahl und Größe sein, so daß die Ausgangskrümmungen über die gesamte Länge des Richtgutes definiert verändert werden.

Zum Richten eines Gutes über seiner gesamten Länge, muß es relativ zum Richtapparat transportiert werden. Zu diesem Zweck verfügen Richtmaschinen über angetriebene Rollen. Bei einem Richtapparat hingegen, sind die Rollen nicht angetrieben, so daß zum Transport des Richtgutes zusätzliche Einrichtungen, wie beispielsweise Antriebseinheiten, Einzüge, Treiber o. ä. erforderlich sind.

Eine Richtmaschine enthält demgemäß technische Elemente zum Transport und zum Richten, wohingegen ein Richtapparat ausschließlich Elemente zum Richten aufweist. Gemäß dieser Begriffsbestimmungen ist es möglich, Richtapparate in Richtmaschinen zu verwenden.

Eine Klassifizierung von Richtapparaten kann unter dem Gesichtspunkt des Automatisierungsgrades vorgenommen werden. WITELS-ALBERT bietet Produkte für das konventionelle Richten, das teilautomatisierte Richten und das Richten mit dem automatischen Rollensteller an. Das automatisierte Richten ist gegenwärtig Gegenstand intensiver Forschungsarbeiten. Für jede Sparte gilt, daß ein entsprechender Richtapparat über spezifische Eigenschaften in Anpassung an den zu richtenden Querschnitt sowie die Eigenschaften (Werkstoffeigenschaften) des Prozeßmaterials verfügt.

Rotierendes Richten

  • Drahtrichten
  • Richten
  • Rotierendes Richten
  • Wechselbiegen

Im Gegensatz zum Rollenrichten prägt das rotierende Richten dem Prozeßmaterial Wechselbiegungen mit umlaufender Biegeachse auf.

Die Anzahl der Wechselbiegungen folgt aus der Geschwindigkeit des Richtgutes und der Drehzahl des Richtflügels. Zum Einsatz kommende Richtwerkzeuge sind z. B. Richtsteine, Richtbacken oder Richtrollen.

Rotierendes Richten wird vorrangig bei der Herstellung von Stangen oder Stäben durchgeführt, die infolge des Ablängens eine Rückfederung des jeweiligen Richtgutes aus der Biegung und Torsion zulassen.

Mitunter wird auch die nicht zutreffende Auffassung vertreten, zwei in ungleicher Drehrichtung gegeneinander rotierende Richtflügel neutralisieren die zum Nachteil durch Torsion eingeprägten Spannungen.

Die nicht gewünschte Beschädigung der Oberfläche des Richtgutes und die mitunter starke Beeinflussung der Werkstoffparameter durch eine aggressivere Verformung als beim Rollenrichten, lassen den Einsatz die das Richtgut schonenden Rollenrichtapparate zunehmend in den Vordergrund rücken.